Praxishilfe: Aus- & Weiterbilden für die Arbeit von morgen
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Bedarfe ermitteln |
Digitalisierung steuern |
Mitarbeiter aktiv beteiligen |
Ausprobieren erlaubt |
Sicherheit schaffen |
Schritt 1: Bedarfe ermitteln
Im ersten Schritt ist es wichtig, herauszufinden, welche Tätigkeiten durch Digitalisierung von Prozessen und Produkten unterstützt bzw. sogar ersetzt werden können.
Beantworten Sie zunächst folgende Fragen:
Welche Kompetenzen und welches Fachwissen fordert die Digitalisierung von Ihren Mitarbeitern? Welche Themen sind in der Aus- und Weiterbildung bislang zu kurz gekommen? Prüfen Sie, für welche Unternehmensbereiche und Aufgabengebiete Sie
Ihre Beschäftigten bereits schulen – und benennen Sie Lücken.Nur geschulte Ausbilder und Personalverantwortliche können digitale Ideen kompetent umsetzen. Was muss Ihr Aus- und Weiterbildungspersonal können und
wissen, um digitale Lernformen zu entwickeln und zu optimieren?
Schritt 2: Digitalisierung steuern
Digitalisierung muss als Prozess betrachtet werden, der konstant Steuerung bedarf. Daher bietet es sich an, im Betrieb jemanden als verantwortlich zu benennen.
- Benennen Sie Ziele, Verantwortlichkeiten, Aufgaben und finanzielle Mittel.
- Definieren Sie Ihre Erfolgskriterien.
- Hinterfragen Sie den Status quo regelmäßig.
Schritt 3: Mitarbeiter aktiv beteiligen
Die erfolgreiche Umsetzung digitaler Lehre erfordert die Motivation aller Beteiligten.
Nehmen Sie unbedingt Ihre Ausbilder und Auszubildenden mit:
Ausbilder müssen auf dem Weg in eine verstärkt digitale Ausbildung unterstützt und auch gefordert werden. Ihre Auszubildenden sind mit digitaler Technik aufgewachsen und
bringen entsprechende Erfahrungen und Kompetenzen mit. Fragen Sie die jungen Menschen nach Ihren Vorstellungen rund um digitales Lernen. Gleichzeitig werden Sie erkennen, auf welche Aufgaben die Berufsschule Ihre Azubis noch nicht ausreichend vorbereitet und können dann den betrieblichen Ausbildungsplan an Ihre digitalen Bedürfnisse anpassen.
Schritt 4: Experimentieren erlaubt
Nach der Einführung digitaler Aspekte in der Ausbildung sollte der Prozess nicht als in Stein gemeißelt betrachtet werden: Er solte regelmäßig hinterfragt und Kosten sowie Nutzen der technischen Lösungen überprüft werden.
Experimentieren Sie mit kostengünstigen pfiffigen Ideen.
Digitalisierung geht auch ohne VR-Anwendung oder professionelles Simulationsprogramm. Recherchieren Sie, was es schon kostenfrei gibt oder was mit einfachsten Mitteln produziert werden kann. Oft tut es ein Video, in dem ein Ausbilder oder ein Azubi einen besonderen Kniff erklärt. Selbst mit PDF-Dateien, E-Mail-Verteilern und sozialen Netzwerken können Sie effiziente und interaktive Weiterbildungsmaßnahmen gestalten, ohne dafür viel Geld in die technische Infrastruktur zu investieren.
Vereinfachen Sie das Lernen und Speichern von Wissen:
Konservieren Sie unbedingt Erfahrungswissen, das sich nicht so schnell ändert. Einfache PDF-Dateien sind ein erster Schritt – es muss nicht immer alles blinken und hüpfen! Denken Sie bei Ihrem Wissensspeicher an eine sinnvolle Ablagestruktur, die den Zugriff für alle erleichtert.
Schritt 5: Sicherheit schaffen
Verständliche und klare Regeln im Umgang mit den digitalen Tools und Prozessen sichern den Erfolg der Maßnahmen.
Klare Regeln geben Sicherheit und Struktur – v. a. in der digitalen Welt. Kommunizieren Sie die Grenzen, etwa im Umgang mit Social Media, transparent und klar. Überlegen Sie vorab, wie Sie auf Regelverstöße reagieren wollen.
Downloads
Ausbildung digital - Wie KMU den Wandel gestalten (BIHK)
Im Rahmen des BMBF-Projekts QUIS wurde für die Infothek Lehre im Rahmen einer Hochschuldidaktischen Kurzinfo vom Zentralinstitut für Lehr- Lernforschung (ZiLL) der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) ein Praxisbeispiel für digitale Teams herausgearbeitet.
Soziale Netzwerke bieten ebenfalls zahlreiche Möglichkeiten, die digitale Lehre zu ergänzen. In der folgenden Hochschuldidaktischen Kurzinfo vom Zentralinstitut für Lehr- Lernforschung (ZiLL) der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) wurde dazu eine aktuelle Studie erläutert.