Ausbildungsmarktentwicklung nach Corona: Szenarien-Analyse des BIBB

Lesezeit: 3 Minuten

Der Einfluss der Corona-bedingten wirtschaftlichen Entwicklungen auf den Ausbildungsmarkt ist bisher ungeklärt. Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) analysiert dafür mögliche Szenarien und stellt Risiken, Konsequenzen und Handlungsmöglichkeiten vor. Die Ergebnisse haben wir für Sie zusammengefasst.

Jugendliche suchen Ausbildungsalternativen

In Krisenzeiten, die mir einem wirtschaftlichen Einbruch einhergingen, verringerte sich bisher die Anzahl der betrieblichen Ausbildungsplätze. Ausbildungsinteressierte Jugendliche nehmen diese neuen Rahmenbedingungen auf und reagieren auf solche schlechteren Ausbildungschancen, indem sie Alternativen zu einer dualen Ausbildung suchen. Dies gilt vor allem für Jugendliche mit (Fach-)Hochschulreife, die dann ggf. auf ein Studium ausweichen. Die bisherigen Maßnahmen und Instrumente (vgl. digitalen Methodenkoffer) sollten daher insbesondere Jugendliche mit Haupt- bzw. Mittelschulabschluss fördern und unter die Arme greifen, da diese Gruppe weniger Optionen für alternative Ausbildungswege hat.

Mögliche Entwicklung der Ausbildungszahlen

Die Anzahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge betrug 2019 ca. 525.000. Bei einem Rückgang des Wirtschaftswachstums um 2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr werden knapp 500.000 neue Ausbildungsverträge erwartet. Bei einem Rückgang um 7 Prozent ist ein Sinken der Ausbildungszahlen um bis zu 13 Prozent zu erwarten.

100%
2019: 525.000
95%
2020: 500.000 (2 Prozent Wirtschaftsrückgang)
87%
2020: 460.000 (7 Prozent Wirtschaftsrückgang)

Quellenangabe

Maier, Tobias (2020): Auswirkungen der „Corona-Krise“ auf die duale Berufsausbildung : Risiken, Konsequenzen und Handlungsnotwendigkeiten